Jun
Miyake beim JazzFest 2003
Im November
2003 wird Jun Miyake erstmalig in Europa eigene Kompositionen aus der Trilogie
Erotica-Bossa-Exotica im Rahmen seines Auftrittes beim Jazzfest
Berlin vorstellen, wo er auch als Ko-Kurator für den japanischen Themenschwerpunkt
des diesjährigen JazzFests verantwortlich sein wird.
Die Trilogie
Erotica-Bossa-Exotica
" Glam
Exotica" ist der abschliessende Teil der Trilogie Erotica-Bossa-Exotica,
deren andere beide Alben "Mondo Erotica!" und "Innocent Bossa in the Mirror" in
den vergangenen zwei Jahren auf dem Nektar Label erschienen sind. Drei Alben,
die Miyakes ganz persönlichen Stil zeigen, alle meisterhaft interpretiert
sind, und mit vollem Ernst die Ironie der musikalischen Genrebegriffe aufzeigen.
SlideGuitar, Marimba, Ukulele, Berimbau, Cello, Fender Rhodes, fernöstliche
Lautmalereien und der Technicolor-Kitsch der 50er Jahre vermischen sich
in den Kompositionen von "Glam Exotica". Während sich das Genre
der Weltmusik langsam selber durch die Unterfütterung ethnischer Klänge
mit elektronischen Klangteppichen weglounged, interpretiert Jun Miyake mit
Exotica ein Genre, das Weltmusik und Lounge schon seit jeher verbindet.
Eine Version der vielfachinterpretierten "Gnossienne #1"(Track 5) von Erik Satie
für Xylophon und Berimbau und der Waikiki-Flair von "Postcard!" (Track 12)
mit Ukulele und Steel Guitar zeigt, wie weitgefächert das Genre der Exotica
ist. Raum und Zeit vermischen sich in den lautmalerischen Gesängen, den
Marimba-Läufen und Streichersätzen der Komposition "Lokasa" (Track
10). Per Tonträger reist der Zuhörer zeitgleich nach Afrika, Brasilien
und in den indonesischen Dschungel, und die Musik wird zum Transportmedium der
Geographie. Der Raum wird nicht mehr physisch erlebt, sondern virtuell in den
exotischen Klängen fremdartiger Instrumente und Gesänge. Da lässt
es sich perfekt träumen von einer Welt voller fülliger braungebrannter
Schönheiten, die sich auf riesigen Schlangenkörpern räkeln, wilder,
in ekstatische Rituale vertiefter, Mönche, und furchtloser Touristen, die
abgefüllt mit exotischen Delikatessen, in entlegenen Urwalddörfern
wilder Livemusik lauschen.
Jun
Miyake vertont mit musikalischem Kolonialismus, so seine eigene Formulierung,
eine Welt voll elfenartiger Geschöpfe, "Exotica" genannt, die versteckspielend
durch fremdartige Landschaften huschen, ungreifbar für die Menschen, aber
doch immer wieder anwesend. Bevor Radiowellen die Atmosphäre verschmutzten,
gab es unendlich viele dieser Welten, zumindest in Miyakes eigener Phantasie.
Die 12 Stücke des Albums "Glam Exotica" erwecken diese Welten wieder zu
neuem Leben und machen sie zumindest klanglich für jeden erlebbar. Ein sehr
angenehmes Erlebnis muss das sein, folgt man dem Text des Stückes "Raft
of Love" (Track 11): "...rippling together / rolling the raft of love / rapped
in batik of delight / as the sun shines above." "Glam Exotica" ist wie ein
guter Cocktail mit berauschenden Zutaten, schönen Farben, edel und nett
dekoriert - aber nie ist er alle und man kann es immer wieder hören.
Weitere Informationen zu Jun Miyake
Reviews
"Aus schwülstigen 50er-Jahre-Sounds, Barjazz, Lounge-Music und globalen Ethno-Anleihen rührt er einen herzerfrischenden Dschungelkitsch zusammen."
NRZ am Sonntag
"
Mit 'Glam Exotica' beendet er seine famose Konzept Trilogie Erotica-Bossa-Exotica, deren Besitz ungefähr 50 andere Platten ersetzt." Klenkes
Das ist ungemein schillernd und stets voller Respekt für Arto Lindsay, Erik Satie, Miles Davis und Indonesien."
Jazzthetik
" Sehr raffiniert!"
Nürnberger Zeitung
"
Eben eine ernsthafte Kaugummi-Musik mit dem Mut zum knalligen Kitsch, die amüsiert, ohne aufgeblasen zu sein. Und von der man noch lange etwas hat."
WOM Journal
"
...wer sich bei zwölf Titeln gern zwölf Mal überraschen lässt, dem wird Glam Exotica sehr viel Freude bereiten."
Best Of (JPC)
Nicht unterschlagen möchte ich diese wunderschöne Kundenrezension, gefunden bei amazon.de:
eingeölter elvis auf dem traumschiff, 22. April 2003
track 1, die welt ist noch in ordnung erinnert irgemdwie noch an die imaginäre folklore eines sclavis, na gut, diese ha-oder ho-schreie, bisschen dick aufgetragen, track 2, schön sehr entspanned, 3: ein eingeölter elvis auf dem traumschiff singt uns, gleich werden sicherlich napalm-death-gitarren alles auseinanderfetzen, das ist der bildungsbürger und gute-jazz-geschmack-hörer ja gewohnt, aber nein, nichts, ES BLEIBT SO, und der mann macht vor nichts halt, sogar die allerkitschigste brazil,version mit hinterhergeschobenem meeresrrauschen aus dem synthie ist hier drauf, das ist wirklich shocking, das ist tatsächlich provokativ und daher in der heutigen zeit, da ja alle korrekt und mit dem guten frisell-geschmack versehen sind ziemlich mutig und fast schon genial, ja, der mann zeigt uns unsere grenzen: was für ein bornierter kleiner spießer man (mich ja eingeschlossen) sein kann, wenn man nichts als free-jazz und neue norweger elektronik hört!
(absoluter hit übrigens, mit ein bisschen wyattschem melodieverlauf, tschuldigung, :: pico birds::::geil!
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