Sam Tshabalala - Meadowlands: Das neue Studioalbum
des südafrikanischen Songwriters - akustisch, direkt und sehr südafrikanisch
Acoustic African Poetry
Auf seiner neuen CD Meadowlands singt Sam Tshabalala in den Landessprachen Zulu, Shangaan, Tswana und Englisch. Er singt von Familiengeschichten, von tragischen Unglücksfallen, von Zwangsumsiedlungen und von AIDS. Trotz aller tragischen Inhalte der Texte klingt die Musik leicht und lebensfroh: im Lied Soneni beschreibt Sam Tshabalala den gewaltsamen Tod seines Neffen, aber der treibende Rhythmus und die kraftvolle Melodielinie der Gitarre vermitteln dem Publikum eine kraftvolle und lebensfrohe Stimmung und weniger die Trauer und Verzweiflung über die schlimmen Zustände in den Ghettos. Diese Verbindung von treibenden Rhythmen und tragischen Texten hat Tradition in der südafrikanischen Musik. Die vordergründig lebensfrohe Musik half den Menschen über das Leid der Rassentrennung und die Probleme in den Ghettos hinweg.
Im Lied Meadowlands erzählt Sam Tshabalala die schmerzvolle Geschichte der Umsiedlung der nicht-weißen Bevölkerung in die öden und trockenen Gebiete unweit der Stadt Johannesburg. Die Afrikaner wurden in den 1960er Jahren umgesiedelt, aber die Siedlungen wurden in der Nähe der Städte angelegt, sodass die Arbeiter immer noch zu ihren Jobs in die Zentren fahren konnten.
Meadowlands symbolisiert die Entwurzelung von einem heimatlichen Ort in eine fremde Gegend. Ähnlich ist es auch Sam Tshabalala persönlich ergangen. Mittlerweile ist Paris für ihn zur Heimat geworden, auch wenn er selbst dort ein Exot bleibt. Denn Paris ist eher die Heimat der Afrikaner aus den ehemaligen französischen Kolonien wie Kamerun, Senegal und der Elfenbeinküste. Als Südafrikaner wäre Sam Tshabalala vielleicht mehr in London zu Hause inmitten der südafrikanischen Exil-Community. Südafrika ist sehr weit weg, und doch hat es einen festen Platz in seinem Herzen und in seiner Musik.
Die elf Lieder, deren Kompositionen zum Teil traditionellen Ursprungs sind, spiegeln die Vielschichtigkeit der südafrikanischen Kultur wieder. Sam Tshabalalas Mutter spricht Shangaan, in der Schule lernte er in Tswana und mit seinen Bekannten spricht er Zulu. Alle diese Sprachen finden sich in den Liedern des Albums wieder. Bereits während seiner Zeit mit den Malopoets in den späten 70er Jahren verfasste die Gruppe ihre Texte in den verschiedenen Landessprachen, was zur damaligen Zeit vollkommen neuartig war. Damit verbargen sie auch ihre Kritik am Apartheidregime vor den Weißen. Heute ist es für Sam Tshabalala ein Bekenntnis zu seiner Herkunft und seiner ganz persönlichen Geschichte wenn er mit seinen Texten und seiner Musik an die frühe Zeit mit den Malopoets anknüpft. Meadowlands ist direkt und akustisch und sehr südafrikanisch, und das Album zeichnet damit die Spur nach, der Sam Tshabalala selbst gefolgt ist.
Musikalisch wird Sam Tshabalala bei seinem Projekt Sam Tshabalala Acoustic von den beiden kamerunesischen Musikern Patrick Bebey (Piano) und Jack Djeyim (Gitarre) sowie der Sängerin Koko Oadjah von der Elfenbeinküste unterstützt.
Alexander Trofimow
Pressestimmen zu Sam Tshabalala - Meadowlands:
Unreservedly recommended
Songlines
Ein absoluter Hinhörer - live wie auch auf der neuen CD.
Recklinghäuser Zeitung
Starker Auftritt zu harten Themen.
Ruhr Nachrichten
Die hörenswerten, meist sehr ruhigen Lieder.
Music Manual
Elf wunderbar leicht schwingende, lebensbejahende Lieder.
WOM Magazin
Eine erhellende CD, die Trost spendet und doch ohne
Schönfärberei auskommt.
Chrismon
So ist ,Meadowlands' ein ausgewogen engagiertes Album, afrikanisch im
Geiste mit einer Prise französischer Studio-Nonchalance
in der Umsetzung.
Blue Rhythm
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