Bossa Cabana |
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Eine Zusammenstellung der bekanntesten Bossa Novas, gesungen und interpretiert von Musikern der ersten und zweiten Generation der Bossa Nova.
Um 1856, vor rund 150 Jahren, waren die Strände südlich des Zentrums von Rio noch nahezu naturbelassen. Fünfzig Jahre später, 1906, gab es in den stadtnächsten Gebieten wie Leme und Copacabana bereits die ersten Tunnels, es entstanden hier und da eine Hütte (eine cabana), ein Restaurant und Wochenendhäuser betuchter Cariocas. Und doch hat die Copacabana weder etwas mit dem WM Cup (copa) noch mit den ersten Hütten zu tun. Sacopenapã hieß der Strand einst, bis Kaufleute vom Wallfahrtsort auf der Halbinsel Copacabana im südlichen Titicacasee eine Kopie der Marienstatue aus einer dortigen Kapelle mitbrachten, die dem Strand dann den Namen gab. 1956 entstand hier die Bossa Nova – irgendwo in den Bars, Apartments und Cafés in den inzwischen dichtbebauten Häuserblocks zwischen Leme, Copacabana, Ipanema und Leblón. Bossa Cabana… |
Etwas Neues lag spätestens seit Mitte der 50er Jahre in der feuchten Atlantik-Luft über der Südzone Rios. Aber keiner wusste genau, was es war. Antonio Carlos Jobim und seine Kollegen experimentierten mit modernen Sambas, die anders sein sollten als die exaltierten Lieder von Carmen Miranda oder die Sambas des Carnaval. João Gilberto war zurück in Rio, sang jedem sein ‚Bim Bom’ vor, sich selbst dabei mit der Gitarre begleitend. Eigentlich stellte er den Cariocas damit schon die erste Bossa Nova vor, aber er wusste es nicht und sang noch ‚Bim Bom, das ist nur mein Baião…’.
Einer, der als erster die Bedeutung dieser neuen Musik erkannte, war ebenfalls 1956 nach Rio zurückgekommen: Aloysio de Oliveira, bis dahin mit Carmen Miranda in den USA und dann bei Walt Disney angestellt, wurde Chef der brasilianischen EMI, bei der João Gilberto seine ersten Aufnahmen machte. Das Album Bossa Cabana präsentiert einige der berühmtesten Stücke wie ‚Samba de uma nota só’, ‚Só danco Samba’, ‚Corcovado’, ‚Desafinado’, ‚Garota de Ipanema’ und viele andere. ‚Desafinado’ gilt heute als die offizielle internationale Premiere der Bossa Nova, die in Europa erst auf dem Umweg über Nordamerika als Jazzversion erfolgte. Die echte Bossa Nova hatte erstaunlicherweise eine nur sehr kurze Hochsaison in Brasilien (1958-1964), aber mit einer unglaublichen Nachwirkung. Zumindest eine Generation von brasilianischen Nachwuchs-Künstlern hat mit dem Singen der Lieder João Gilbertos zum ersten Mal auf der Bühne gestanden, die Musikschule von Menescal & Boscoli war überlaufen von jungen Gitarristen, die wie João Gilberto spielen wollten. Seit einigen Jahren gibt es eine Art Bossa Nova Relaunch mit Electric Bossa, Bossa Remixes und Drum’n’Bossa. Auch viele ältere Musiker aus den Anfängen der Bossa Nova leben noch und sie singen wie ihre Kinder und Enkelkinder fast unverändert die Lieder, die für eine ganze Generation von hauptsächlich Mittelklasse-Brasilianern das Lebensgefühl ihrer Jugend repräsentieren.
Bossa Cabana vereint Musiker aus zwei Generationen der Bossa Nova: Die Lieder werden interpretiert von Ikonen wie Menescal, Lyra, Wanda Sá, Os Cariocas, Marco Valle, Maria Creuza, Danilo Caymmi und jungen Künstlern wie Marcela Mangabeira, Claudia Telles, Cris Delanno, u.a. Im ersten Titel der CD sind sie alle vereint, auch zwei Söhne Jobims machen mit. Das kreative Trio Jobim-Vinicius-Gilberto und viele andere Bossa Nova-Schöpfer haben mit der Bossa Nova moderne Samba-Cancoes für ein mundiales Publikum geschaffen, von denen viele bis heute unvergessen sind. Einige besonders schöne Beispiele enthält unsere CD. Pressestimmen zu Bossa Cabana
Weitere Infos zu den Künstlern auf Bossa Cabana. 50 Years Of Eternal Music |